„Sternenstaub“
Märchen trifft Klassik
Benno Fürmann liest „Sternenstaub“ für die Edition See-Igel
Frankfurt (Oder). Es ist das ewige Dilemma der Schneemänner:
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen sind sie Geschichte.
Es sei denn, sie bekommen inder Weihnachtsnacht ein wenig
von jenem Sternenstaub ab, deran den Hufen der Rentiere haftet.
Kein Wunder, dass in der Geschichte, die sich Ute Kleeberg
vor 25 Jahren ausgedacht hat, die Schneeflocken schon in den
Wolken von dieser magischen Begegnung träumen. Findet sich
sogar ein Liebespaar aus Schnee und Eis, das den Sternenstaub
in seinem Herzen bewahrt, darf es mit dem Christkind ins Weihnachtsland
fahren und dort für immer bleiben. Das zauberhafte kleine Märchen,
mit dem die Autorin von der Reutlinger Edition See-Igel
einst ihre eigenen Kinder dazu animieren wollte, mehr Schnee-
Frauen zu bauen, kann man jetzt auf CD nachhören. Eingelesen
hat sie der auch als Synchronsprecher erfahrene Schauspieler
Benno Fürmann – gefühlvoll und mit feiner Balance zwischen
Melancholie und leisem Humor. Den Rahmen bildet, wie bei See-
Igel üblich, klassische Musik; zuhören sind unter anderem Stücke
von Mozart, Schubert, Villa Lobos, Britten, Haydn und Beethoven,
die das Geschehen aufs Schönste illustrieren.
„Wir verlangen sehr viel von unseren kleinen Hörerinnen
und Hörern, nämlich dass sie leise sind“, kommentierte Ute
Kleeberg, als das Label vor acht Jahren für eine ihrer Produktionen
mit dem Echo Klassik geehrt wurde. So ist auch „Sternenstaub“
keine CD, die man nebenbei hört. Sie ist ein kleines
Kunstwerk, auf das man sich einlassen muss, um seinem Zauber
nachspüren zu können. Wer es versucht, wird dafür mit einer
poetischen Dreiviertelstunde belohnt, die nachklingt und die
Sinne schärft für eine Musik, die unser Leben reicher macht
– selbst für kleine Hörer. (lub)
„Sternenstaub“ (ab 6 Jahren),
Edition See-Igel, 15,50 Euro
Mit Gefühl: Benno Fürmann liest
vom „Sternenstaub“.
Foto:Anja Limbrunner
Märkische Oderzeitung 20.Dezember 2018 Stephanie Lubasch